DMV zeichnet Anhaltische Philharmonie Dessau für „Bestes Konzertprogramm der Spielzeit 2022/2023“ aus

Der DMV würdigt mit dem renommierten Branchenpreis am 2. März in Dessau ein Orchester, das in anregender Weise das klassische Meisterwerk mit Neuentdeckungen aus Romantik und Moderne verbindet.

Anhaltische Philharmonie Dessau (c) Claudia Heysel
Anhaltische Philharmonie Dessau (c) Claudia Heysel

Die Jury des DMV ist sich einig: Nach eingehender Sichtung und Prüfung der Spielzeit-Programme der deutschen Orchesterlandschaft geht die Auszeichnung „Bestes Konzertprogramm der Spielzeit 2022/2023“ an die Anhaltische Philharmonie Dessau unter der Leitung von Generalmusikdirektor Markus L. Frank.

„Da der Konzertbetrieb pandemiebedingt leider immer noch nicht wieder ganz rund läuft, benötigen wir dringend so engagierte Orchester wie die Anhaltische Philharmonie Dessau. Mit ihrem Mut und einem abwechslungsreichen sowie kreativen Programm gelingt es ihr, das Publikum stets aufs Neue zu begeistern“, begründet Clemens Scheuch, Vizepräsident sowie Vorsitzender des Ausschusses für E-Musik im DMV, die Entscheidung der Jury und ergänzt: „Wichtig ist jetzt, dass wir überall in Deutschland zu einem Musikleben ohne Angst zurückkehren und die Menschen wieder in die Konzertsäle kommen. Dafür müssen wir uns alle in der Branche einsetzen und neue Musikerlebnisse schaffen.“

Die Begründung der Jury zum Preis „Bestes Konzertprogramm der Spielzeit“ im Wortlaut:

In der Spielzeit 2022/23 werden mit August Klughardt, Friedrich Kuhlau und Robert Fuchs nicht weniger als drei heute bisweilen unterschätzte, in ihrer Zeit jedoch wichtige und prominente Musiker und Komponisten des 19. Jahrhunderts präsentiert. So weitet sich der Blick des Publikums, der sonst allzuoft auf nur wenige Namen und Orte gerichtet ist, auf das reiche Musikerbe des bürgerlichen Zeitalters. Der Kanon großer Meisterwerke kommt dabei mit Sinfonien von Beethoven, Brahms, Bruckner und Sibelius keineswegs zu kurz, und auch die klassische Moderne ist mit einer bunten geographischen und stilistischen Bandbreite von Ibert und Messiaen über Bacewicz und Lutosławski bis hin zu Lowell Liebermann und Friedrich Gulda vertreten. Musikerinnen und Musiker der Anhaltischen Philharmonie beteiligen sich auch an der Gestaltung der Konzertreihe „Raum für Klang“ im Bauhaus Dessau mit neuer und neuester Musik und an der kammermusikalischen Saison mit sechs abwechslungsreichen Programmen.

Neben Familien- und Jugendkonzerten und der Stummfilm-Rarität „Girl Shy“ von 1924 mit Live-Musik steht an zwei Wochenenden im Juni ein besonderes Ereignis auf dem Programm, Carl Orffs „Carmina Burana“. Unterstützt vom Opernchor des Anhaltischen Theaters werden begeisterte Sängerinnen und Sänger aus Nah und Fern sich zu einem ‚Scratch-Chor‘ zusammenfinden und das weltberühmte Werk unter freiem Himmel aufführen. Nach zwei pandemiebedingt erzwungenen Pausenjahren waren die Verantwortlichen mutig genug, ein solches Großereignis rechtzeitig und im Vertrauen auf die lang ersehnte Öffnung zu planen: ein wichtiger Anstoß der Rückkehr zu einem Musikleben ohne Angst.

Somit erweist sich die Anhaltische Philharmonie als Kulturträger im besten Sinne. Ihr Programm bietet dem kenntnisreichen Publikum stets Neues und wirkt zugleich fördernd und verbindend für die Kultur der Stadtgesellschaft und darüber hinaus. Dies alles hat die Jury überzeugt und sie hat entschieden, der Anhaltischen Philharmonie den Preis „Bestes Konzertprogramm der Spielzeit 2022/2023“ zuzuerkennen.

Die Verleihung des undotierten Preises findet am 2. März 2023 im Anhaltischen Theater Dessau im Rahmen des 5. Sinfoniekonzertes mit Markus L. Frank als Dirigent und Eka Bokuchava als Solistin statt.

Über den Preis „Bestes Konzertprogramm der Spielzeit“

zurück