Der Leitfaden Klimaschutz Musikwirtschaft
Wir alle sehen, welche Schäden der Klimawandel weltweit anrichtet. Und wenn wir nicht bald ALLE handeln, wird die Welt für unsere Nachkommen nicht mehr die sein, die wir kennen. Damit auch die Generationen nach uns eine lebenswerte Welt vorfinden, müssen wir jetzt an unseren Gewohnheiten und Einstellungen arbeiten und etwas ändern. Dabei helfen oft schon kleine Schritte. Und auch wenn Musikverlage größtenteils keine Waren herstellen, können doch die Prozesse klimafreundlich angepasst werden. Mit diesem Leitfaden, der über die ganze Branche hinaus gemeinsam entwickelt wurde, wollen wir eine kleine Hilfestellung für den Weg in die nachhaltige Musikwirtschaft geben (das Ganze auch als PDF zum Download auf dieser Seite). Wir freuen uns über Anregungen und weitere Vorschläge!
Vorschläge für konkrete Maßnahmen – Vieles klingt trivial, ist aber so wichtig!
Klimaschutz als festen Bestandteil auf die Agenda setzen
- Es ist hilfreich, eine Person im Team zu benennen, die alle Aktivitäten im Bereich des Klimaschutzes bündelt und für die Umsetzung verantwortlich ist 4 ggf. auch Monitoring.
- Zu Beginn sollte einen Überblick erstellt werden, wie hoch die Verbräuche sind, welche Maßnahmen bereits greifen und an welchen Stellschrauben noch gedreht werden kann. Dies sollte als fortlaufender Prozess implementiert werden.
- Unterstützen können passende Kampagnen, Veranstaltungen und Organisationen in diesem Bereich.
Mobilität
- Prüfen, ob sich Dienstreisen vermeiden lassen und auf digitale Meeting-Alternativen setzen.
- Inlandsflüge vermeiden, wenn möglich auf Bahnreisen umstellen, öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder Fahrgemeinschaften bilden.
- Wenn es keine Alternative zum Fliegen gibt, dann CO2-Kompensation zahlen. Aber: keine Kompensation ist so gut, wie der tatsächliche Verzicht auf das Fliegen.
- Anreize für die Mitarbeitende überlegen, um ihnen die Umstellung auf eine umweltfreundliche Mobilität zu erleichtern (z.B. Bahncard, Carsharing-System, Jobticket, Jobrad, Home-Office).
- Fahrradstellplätze einrichten.
- Fahrradkurier bevorzugt nutzen, bei Bedarf Lastenräder für kleinere Transporte innerhalb der Stadt anschaffen.
Strom, Heizung und Energieverbrauch
- Wechsel zu Ökostrom aus erneuerbaren Energien. Orientierungshilfe verschafft das Grüner Strom Label.
- Heizquelle überprüfen und ggf. anpassen.
- Heizeffizienz überprüfen (Dauerlüften, Einstellungen, etc.)
- Installation von Solarzellen prüfen (auf dem Dach oder an Balkonen).
- Potenzielle Stromfresser im Blick behalten: Geräte im Stand-by-Modus oder Trafos vermeiden (Steckdosenleisten mit An-/Ausschalter sind da sehr hilfreich), WLAN-Router übers Wochenende ausschalten, etc.
Digitaler Fußabdruck und technische Geräte
- Suchmaschine Ecosia nutzen und damit das Pflanzen von Bäumen unterstützen.
- Green-Hosting-Anbieter für Websites in Betracht ziehen.
- Technikkonsum kritisch hinterfragen. Es muss nicht immer ein neues Gerät sein, es gibt gute Second-Hand-Alternativen oder Mietprotale wie Grover.
- Alte Geräte recyceln oder spenden.
- Manche Geräte (z.B. Drucker) können auch gemeinsam im Team genutzt werden.
- Papier sparen – Ausdrucke systematisch kritisch hinterfragen.
Büro & Umgebung
- Gutes Beispiel für „klingt trivial, ist aber so wichtig“: Mülltrennung!
- Kaffee, Tee, etc. vorzugsweise aus fairem Handel und mit Bioqualität.
- Wiederverwendbare Boxen und Becher nutzen.
- Wiederauffüllbare Seifenspender können eine gute Alternative zu Einwegvarianten sein.
- Heizkörper im Büro am Wochenende runterdrehen. Grundsätzlich keine großen Schwankungen (ganz aus am Wochenende und montags dann auf volle Pulle ist schlimmer als sich innerhalb von 2-3 Stufen zu bewegen)
- Viele Büros haben eine Terrasse, Garten oder Balkon – warum nicht bepflanzen? Bienenfreundliche Pflanzen, Bäume, Gründach oder vielleicht Bürogemüse für zwischendurch – Gärtnern entspannt mehr als die Raucherpause und schafft Teamgeist.
- Papierhandtücher abschaffen und durch Handtücher aus Stoff ersetzen.
Papier, Kartonagen und Füllmaterial
- Nach Möglichkeit Recyclingpapier mit dem Siegel des Blauen Engels oder Papier mit dem FSC-Siegel nutzen.
- Briefumschläge, Füllmaterial, Kartonage und einseitig bedrucktes Papier mehrfach benutzen. Notenandrucke bspw. als Füllmaterial für Pakete einsetzen.
- Auf Folien-Umverpackung oder eingeschweißte Produkte möglichst verzichten.
Eigenveranstaltungen & Meetings
- Locations bevorzugen, die bequem mit dem ÖPNV erreicht werden können und darauf in der Einladung explizit hinweisen.
- Auf Einweggeschirr verzichten und versuchen, möglichst viel wiederzuverwenden
- Verpackungsmüll so gut es geht zu vermeiden.
- Beim Catering auf lokale Bioprodukte und saisonale Produkte achten.
- Keine Einzelverpackten Lebensmittel anbieten (auch wenn es seit Corona üblich geworden ist).
Eigene Klimaschutzaktivitäten publik machen und andere inspirieren!
Deutsch: PDF Download