GEMA Mitgliederversammlung 2022 in Berlin: Mehr Fairness beim Musikstreaming gefordert

Vom 17. bis 19. Mai 2022 fand die GEMA Mitgliederversammlung statt, als Präsenzveranstaltung in Berlin und gleichzeitig virtuell. Die faire Vergütung der Musiknutzung auf Streamingplattformen bleibt ein wesentliches Ziel der GEMA. Im Rahmen der Hauptversammlung erhielten Dr. Helga Trüpel und Günther H. Oettinger die GEMA Ehrennadel.

Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstand GEMA. 2.v.li. DMV-Präsident von Einem (c) M Vescoli
Aufsichtsratsvorsitzende und Vorstand GEMA (c) M Vescoli

Vom 17. bis 19. Mai 2022 fand die GEMA Mitgliederversammlung statt, als Präsenzveranstaltung in Berlin und gleichzeitig virtuell. Die Mitglieder beschlossen eine Reihe von Anpassungen des Regelwerks, darunter Änderungen, die aus dem modernisierten Urheberrecht folgen oder die Aus-wirkungen der Coronapandemie abmildern sollen. Die faire Vergütung der Musiknutzung auf Streamingplattformen bleibt ein wesentliches Ziel der GEMA. Im Rahmen der Hauptversammlung erhielten Dr. Helga Trüpel und Günther H. Oettinger die GEMA Ehrennadel.

Rund 400 Mitglieder nutzten die Gelegenheit, wieder vor Ort präsent zu sein und sich persönlich auszutauschen, etwa 200 Mitglieder nahmen digital an den Veranstaltungen teil. Ebenfalls gut besucht war das Mitgliederfest und den Fred Jay-Preisträger Axel Bosse. Der Singer-Songwriter nahm den mit 15.000 Euro dotierten Preis entgegen und spielte live drei seiner Songs. Die Laudatio hielt die Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali.

Beschlüsse der Mitgliederversammlung

Wesentliche Diskussionsthemen betrafen Fragen der künftigen Gestaltung des Vereins und Entscheidungen über Neuerungen im Regelwerk, vor allem in Satzung und Verteilungsplan.

Faire Musikvergütung durch Streaming- und Onlineplattformen: Großer Handlungsdruck

Die Vergütungssituation für die Musikurheber im Onlinebereich ist weiterhin unbefriedigend. Zwar haben Bundestag und Bundesrat im Mai 2021 die Umsetzung der EU-Urheberrechtsrichtlinie beschlossen und damit einen wichtigen Schritt hin zu mehr Fairness für Urheberinnen und Urheber im Internet eingeleitet. Die Regelungen des neuen Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetzes (UrhDaG) gelten allerdings nur für Upload-Plattformen wie YouTube und nicht für Streamingdienste wie Spotify. Die GEMA präsentierte elf Forderungen an die Politik, deren Umsetzung die Situation der Kreativschaffenden verbessern soll. Insbesondere müsse Streaming besser auf die Bedürfnisse der Kreativen zugeschnitten sein und ihnen ein wirtschaftliches Auskommen ermöglichen, so Heker.

Weitere Forderungen in diesem Zusammenhang sind verbesserte Nutzungsmeldungen und mehr Sichtbarkeit der Kreativen hinter der Musik.

GEMA Ehrennadel für Dr. Helga Trüpel und Günther H. Oettinger

Für ihre besonderen Verdienste um die Belange der GEMA und die von ihr vertretenen Mitglieder erhielten Dr. Helga Trüpel und Günther H. Oettinger die GEMA Ehrennadel. Beide nahmen die Aus-zeichnung persönlich entgegen. „Sie haben sich unermüdlich auf europäischer Ebene für die Rechte der Kreativen eingesetzt“, wandte sich Heker in seiner Laudatio an Dr. Helga Trüpel und Günther H. Oettinger und bekräftigte: „Mit Ihrer Beharrlichkeit und Ihren Impulsen haben Sie zu der umfassendsten Modernisierung des Urheberrechts seit 20 Jahren entscheidend beigetragen. Dafür sind wir Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“

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